Volumen – big is beautiful

Volumen, Trend

Eine einfache Regel ist, dass ein Ausbruch in eine Richtung – sagen wir nach oben – von einem hohen Volumen begleitet werden muss, um die zukünftige Richtung zu weisen. Ein einfacher und verlässlicher Indikator, der nicht erst umständlich berechnet werden muss. Es sollte also nichts leichter sein als Beispiele im Aktienmarkt zu finden. Das Volumen schwankt aber auch von Tag zu Tag, ohne dass erkennbar ein neuer Trend eingeläutet wird.

Volumenschub

Charts zeigen, dass ein hohes Volumen oft am Ende eines Trends zu beobachten ist. Das lässt sich so erklären: anfangs ist die neue Bewegung als solche noch nicht zu erkennen. Nur wenige entschließen sich erstmal zum Kauf der Aktie. Je länger der Trend läuft, desto klarer ist er zu erkennen. Mehr und mehr Beobachter ärgern sich nun, nicht investiert zu sein und springen auf den fahrenden Zug auf. Hinzu kommen solche Trader, die auf eine Gegenbewegung gesetzt haben. Sie werden zunehmend nervös, denn sie machen Verlust. Doch die Anzahl der Käufer ist nicht unbegrenzt, und die Nachfrage kann nicht unendlich weitergehen. An einem Punkt verlieren die Beobachter die Nerven. Die gierigen, die bisher zugeschaut haben, können sich nicht länger zurückhalten und steigen viel zu spät ein. Diejenigen, die bisher auf die falsche Richtung gesetzt haben, schichten nun um. Die Gruppe, die von Anfang an richtig lag, löst ihre Positionen auf. Alle zusammen tragen zu einem Volumenschub bei, der sich im Chart ablesen lässt. Danach ist die Balance von Angebot und Nachfrage wieder hergestellt und der Trend zu Ende.

Volumen als Ausstiegssignal

So führt die Kombination aus menschlicher Psyche und zeitlicher Verzögerung zu einem Volumenausschlag, der keine Einstiegs- sondern Ausstiegssignale erzeugt. Steigt eine Aktie und entsteht plötzlich ein auffälliger Ausschlag beim Volumen, so sollte dies eine Warnung für diejenigen sein, die gerade investiert sind. Der Trend ist nun bald vorbei. Das System funktioniert dann besonders gut, wenn die Bewegung schnell und effizient war. Stottert die Aktie dagegen im Zickzackkurs eher zufällig hinauf oder hinunter, so ist in der Regel kein solcher Paukenschlag zu beobachten. Auch beliebte Volumenindikatoren wie das „On Balance Volume“ oder die „Accumulation/ Distribution Line“ können nur das Offensichtliche dokumentieren, ohne einen wirklichen Mehrwert für Einstiegssignale zu liefern. Trader sind daher gut beraten, das Volumen in Aktiencharts nicht als heiligen Gral zu betrachten.


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