Geld und Macht – Interview mit Hans Jürgen Krysmanski

Interview mit dem Soziologen Hans-Jürgen Krysmanski über Reichtumsforschung, Eliten und den Zusammenhang von Geld und Macht.
https://www.youtube.com/watch?v=2EG-VQGZt5c

Elite sind diejenigen, deren Soziologie keiner zu schreiben wagt. – Karl Schmitt

  • Dargestellter, demonstrativer Reichtum hält die Gesellschaft zusammen, gemeinsames Glücksziel (siehe Theorie der feinen Leute)
  • Neben den Super-Reichen gibt es Funktionseliten: Wissenschaftselite, Verwaltungselite in Washington, im Krieg kommt die Militärelite dazu
  • in Amerika gab es keine Aristokratie
  • Machtforschung ist noch keine Reichtumsforschung
  • Dwight D. Eisenhower prägte den Begriff “Militär Industrie Komplex” und warnte davor
  • Marx ohne Geld + Engels mit Geld = einer der ersten Think Tanks
  • die Superreichen (200-300 Milliardäre) sind vor allem an der Erhaltung des Systems interessiert, in dem sie ganz privat agieren können, sie gründen Institute, engagieren sich Nobelpreisträger
  • 0,001% oder 0,01% der Menschheit sind die Super-Reichen Milliardäre
  • World Wealth Repots definieren Supperreichtum sehr unterschiedlich
  • 10 Mio. Menschen haben mehr als 1 Mio. US Dollar oder Euro zur Verfügung
  • es gibt 2.000 – 3.000 Milliardäre, die jeweils über 1.000 Mio. US Dollar oder Euro besitzen
  • das sind keine Individuen, sondern Mini-Netzwerke
  • die 500 reichstem Deutschen vom Manager Magazin genannt (fängt bei ca. 200 Mio. Euro an) haben einen Kranz von Helfern, Finanzberater, Anwälte, Haushaltsmanager, das sind ca. 100 Personen, das ergibt insgesamt rund 50.000 Personen im Kern eines solchen “schwarzen Lochs”
  • Spitzensportler besitzen rund 27-30 Mio. und kommen damit nicht in die Region der 200-500 Mio. Klasse, Manager kommen ebenfalls nicht in die Milliardärs-Ränge
  • Nur Mitglieder der Finanzelite oder Internet-Entrepreneurs können Milliardäre werden
  • die großen Vermögen eignen sich den Planeten an, sog. Planetarisierung, sie sind kosmopolitisch unterwegs
  • Pässe spielen keine Rolle mehr, die Einittskarte ist das Geld
  • rund 30 Billionen US Dollar sind in Offshore Banken geparkt = 30.000 Milliarden
  • seit 1989 gibt es ein gemeinsames Interesse der Super-Reichen: das Geld behalten, nach Möglichkeit vermehren und es verteidigen
  • die Super-Reichen müssen sich darstellen, heroisieren (siehe Atlas shrugged), aber gleichzeitig agieren sie im Verborgenen
  • Macht basiert auf Informationsvorsprung, Bertelsmann Stiftung, Herbert Quant Stiftung und Finanzinstitute haben interpretierte Daten, auf Basis dieser Daten wird dann investieren

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Kommentare

Eine Antwort zu „Geld und Macht – Interview mit Hans Jürgen Krysmanski“

  1. Avatar von galevy

    Danke, Andrea! Wir geben das weiter!

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