Pater Anselm Grün über Rendite und Moral
Seine Verluste durch die aktuelle Finanzkrise nennt er nicht, denn "über Geld kann man weniger sachlich reden als über Sexualität". Der Finanzchef der Benediktinerabtei Münsterschwarzach sprach in den letzten Tagen mit verschiedenen Zeitungen und Magazinen über Ethik bei der Geldanlage. Neben Aussagen zu einer ethisch akzeptablen Form des Geldanlegens nennt er dabei auch allgemeine, zeitlose Grundsätze.
Die derzeitige Finanzkrise zeigt mal wieder was möglich ist und was nicht. Man braucht Regeln…
- langfristige Perspektive und Gelassenheit
wer langfristig anlegt, kann auch solche Rückschläge verkraften, entscheidend ist, dass er sein Risiko streut, einem Portfolio Aktien beizumischen ist sinnvoll, um eine gewisse Rendite zu erzielen
wenn sie jetzt im Minus liegen, ist das nicht Schuld des Beraters, es gibt immer ein Auf und Ab - maßvolles Handeln und nicht zu gierg sein
wer Geld anlegen will und dabei auch ein Risiko eingeht, der muss auch verlieren können, man sollte sich nicht über Geld definieren - Sorgfalt
jeder Verlust ist eine Mahnung, solider zu arbeiten - Grundwerte der griechischen Philosophie
Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß, Klugheit. Und die christlichen: den Glauben an das Gute im Menschen, Hoffnung, Liebe. Man muss vertrauen und sollte nicht ängstlich sein, wenn man Geld an der Börse anlegt
Und nicht zuletzt, für wen es in Frage kommt
Beten
gibt Hoffnung und innere Ruhe, es kann die Mentalität der Menschen verändern: Es befreit von Maßlosigkeit und Gier
Wie viel Prozent Rendite sind moralisch vertretbar? "Fünf bis acht Prozent, in guten Jahren auch bis zehn Prozent." Entscheidend sei die innere Freiheit dem Geld gegenüber. "Das Anlegen des Geldes soll den Menschen dienen und nicht dem eigenen Ehrgeiz. Daher braucht es eine spirituelle Grundlage, um mit Geld angemessen umzugehen. Sonst regiert das Geld den Menschen…"
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