Schlechtes Gewissen durch zuviel Sparen?

Sparen ist derzeit angesagt, aber ist es wirklich ein Segen oder kann es nicht auch schnell zum Fluch werden?

Ich habe meine Jagd nach den besten Trades und höchsten Tagesgeldzinsen mal kurz unterbrochen für ein paar Gedanken zum aktuellen Spar-Hype. Auslöser war ein Artikel in der NYTimes zu aktuellen Forschungsergebnissen hinsichtlich der aktuellen Sparwut. Nachdem es angesagt ist, den bösen Kreditkarten abzuschwören zieht bereits eine neue Krise am Horizont herauf: ausgelöst durch Gewissensbisse des kleinen Sparers.

Psychologen nennen es Hyperopia = Weitblick, also das Gegenteil von Kurzsichtigkeit, weil die Betroffenen einfach zu weit in die Zukunft denken. Sie sind so besessen davon, die Zukunft durchzuplanen, dass keine Zeit bleibt die Gegenwart zu genießen. Am Ende ärgert man sich dann über all die verpassten Gelegenheiten. Bernard Madoff ist von diesem Leiden wohl nicht betroffen, aber vielen von uns dürfte dieses Problem durchaus bekannt vorkommen.

Ein bisschen Geld verprassen für Schuhe oder einen schicken Flachbildfernseher erzeugt ziemlich schnell ein schlechtes Gewissen. Dieses Gefühl hält jedoch glücklicherweise nicht lange an.
Verbraucher-Psychologen haben hierzu Studenten befragt, wie sie ihre work life balance in den Semesterferien empfanden. Direkt nach den Ferien waren sie besorgt, nicht genug gelernt, gearbeitet und gespart zu haben. Alumnis dagegen haben stake Bedenken, die Freiheit im Studium nicht genug genutzt zu haben. Diese Ergebnisse kann ich nur bestätigen!

Direkt nach dem Kaufrausch fühlt man sich also erstmal schuldig, jedoch baut sich diese Schuld mit der Zeit ab bis zu einem Umkehrpunkt, wo sich das Gefühl aufbaut, etwas Schönes versäumt zu haben.
Gerade in der derzeitigen Krise fällt es weitsichtigen Menschen besonders schwer, Geld auszugeben. Die Verbraucher-Psychologen empfehlen uns Konsumenten

Don’t be too hard on yourself,” he said. “Obviously you need to be responsible and conserve your savings. But it’s been a depressing winter, and there’s nothing wrong with indulging yourself a little. This is a chance to reassess the quality and the balance of your life and to think how you’ll feel in the future. As long as you can afford it, it’s not a bad thing to be enjoying yourself.

Also, nicht zu viel Zeit darauf verwenden, die besten Zinsen zu ergattern um noch mehr auf den Sargdeckel zu sparen, sondern die Hyperopia mit einer kleinen Shopping-Tour bekämpfen!

When you’re on your deathbed, how much time will you spend wistfully thinking, “If only I’d bought the smaller plasma TV. . . .”?


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Kommentare

2 Antworten zu „Schlechtes Gewissen durch zuviel Sparen?“

  1. Avatar von Peter
    Peter

    Ich habe auch den Artikel gelesen und finde ihn recht amüsant und spannend…

  2. Avatar von Andrea

    Ja, es lohnt sich auf jeden Fall, den Artikel im Original zu lesen!

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