Einlagensicherung – Wie sicher ist mein Geld auf der Bank?

Europaweit bessere Einlagensicherung ab Juli 2009

Ab dem 30. Juni 2009 werden die Spareinlagen in Europa noch besser geschützt.  Die gesetzliche Entschädigungshöhe bei einer Bankpleite wird von 20.000 auf 50.000 Euro heraufgesetzt.

Gesetzliche Einlagensicherung

Meine privaten Spar- und Sichteinlagen sind bei Kreditinstituten bis zu einer gewissen Höhe geschützt. Das sind konkret

  • Sparbücher
  • Sparbriefe
  • Tagesgeldkonten
  • Festgeldkonten

Die gesetzliche Einlagensicherung ändert sich nun wie folgt:

In Deutschland müssen alle Banken, die eine eigene Bankzulassung haben oder hier als eigenständige Gesellschaft auftreten, in die gesetzliche Einlagensicherung einzahlen. Nicht unter diese Einlagensicherung fallen jedoch Wertpapierhandelsunternehmen!

bisher 20.000 Euro pro Person
ab 1. Juli 2009 50.000 Euro pro Person
ab 2011 100.000 Euro pro Person

Und noch eine Verbesserung: bisher müssen Sparer im Pleitefall auf 10% ihres Geldes verzichten. Diese Selbstbeteiligung fällt ab dem 1. Juli 2009 weg. Man sollte also nur ein Konto bei einer Bank bis zur Mindestdeckung einrichten, denn im Pleitefall wird jeder Anleger nur einmal entschädigt.

Freiwillig mehr Sicherheit

Viele Banken haben sich darüber hinaus einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds angeschlossen. Die Banken haften mit 30% des Eigenkapitals, so dass schon kleinere Banken eine Haftungssumme im Millionenbereich bieten.

Ausländische Banken in Deutschland

Nicht alle Staaten in der EU sind gleich finanzstark. Das ist wichtig, weil ich meine Entschädigungsansprüche in dem Land geltend machen muss, in dem die Bank ihren Hauptsitz hat und nicht in dem Land, in dem ich das Geld angelegt haben.

Tochtergesellschaft oder Niederlassung?

Viele ausländische Banken haben eine Filiale, eine Niederlassung oder eine Tochtergesellschaft in Deutschland. Ist nur eine Niederlassung in Deutschland vertreten und gibt es keine eigene deutsche Bankzulassung ist im Pleitefall zunächst das Land zuständig, in dem der Hauptsitz der Bank liegt. Achtet also darauf, wenn ihr Geld bei einer ausländischen Bank in Deutschland anlegt, dass es sich um eine eigenständige Tochter mit eigener Bankzulassung handelt und in diese in den freiwilligen Einlagensicherungsfonds deutscher Banken einzahlt. Dann ist das Geld genauso sicher, wie bei einer deutschen Bank.

Hohe Sicherung in den Niederlanden

Recht unbekannt ist noch die NIBC Direct, neben der Garanti Bank und Credit Europe, die schon länger im Deutschen Markt unterwegs sind. Ein großer Unterschied zur Kaupthing: die Hauptsitze liegen in den Niederlanden

Auch in den Niederlanden müssen Banken in die gesetzlich vorgeschriebenen Entschädigungseinrichtung einzahlen. Die Niederlande erhöhten bereits 2008 die Sicherungsgrenze auf 100.000 Euro.

Der Mutterkonzern ist das niederländische Traditionskreditinstitut NIBC Bank. Die Geschäfte der Bank konzentrieren sich auf mittelständische Unternehmen in den Benelux-Ländern und Deutschland. Nach einem Verlust in 2007 reduzierte das Geldhaus seine riskanten Positionen kontinuierlich. Seit September 2008 ist die NIBC Direct als Online-Bank tätig.

So steht es geschrieben auf der WISO Seite.

Was passiert bei einer Pleite?

Droht einer Bank die Pleite, verhängt die Deutsche Bankenaufsicht ein so genanntes Moratorium. Die Bank ist dann dicht – nichts geht mehr. Keine Ein- und Auszahlungen, das Bankgebäude bleibt für den Kundenverkehr geschlossen.

Doch wie kommen Sie an die Wertsachen, die in der Bank lagern – und wann sehen Sie Ihr Geld wieder? Hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bafin ein Moratorium verhängt und ist die Bank pleite, mussten Sie bisher drei Monate auf Ihr Geld warten. Ab Juli dürfen es maximal 30 Arbeitstage sein. Der Inhalt eines Schließfachs ist Ihr Eigentum und muss Ihnen ausgehändigt werden. Ihr Wertpapier-Depot lässt sich kostenfrei zu einer anderen Bank übertragen. Dafür müssen Anträge bei der Bafin gestellt werden.

Solange man sich mit der Summe, die man anlegen möchte unterhalb der Sicherungsgrenze bewegt, ist eine Geldanlage bei der NIBC Direct also durchaus eine Überlegung wert. Hat jemand bereits Erfahrung mit dieser Bank?


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Kommentare

Eine Antwort zu „Einlagensicherung – Wie sicher ist mein Geld auf der Bank?“

  1. […] der NIBC mal etwas genauer angeschaut. Hauptpfeiler ist aus meiner Sicht die niederländische Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro […]

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