Inhaltlicher Überblick
Das Buch ist vor über einem Jahr im Verlag Hanser Wirtschaft (Auflage 1, 4. März 2010) erschienen. Ein „unterhaltsames“ Sachbuch, da die trockenen Fakten anhand eines durchgängigen Fallbeispiels veranschaulicht werden. Dies macht das Buch durchaus spannend und leicht lesbar.
Für welches Publikum ist es geschrieben? Die breitere Schicht der Aktien-Interessierten, vor allem aber Aktien-Einsteiger mit der Zielsetzung, grundlegende Fundamentalkennzahlen zu vermitteln.
Ergebnis: Erfolg an der Börse setzt ein grundlegendes Verständis der wichtigsten Kennzahlen voraus, ebenso wie einen hohen Zeiteinsatz und Disziplin, um erfolgreich nach vordefinierten Regeln zu handeln.
Kontextualisierung
Was ist neu an diesem Buch? Das Buch liefert nicht nur einzelne Aktien-Kennzahlen, sondern auch ein darauf basierendes Trading-Modell, was sich – ich möchte nicht sagen leicht – aber sehr gut nachbauen lässt.
Aus welcher Perspektive argumentiert die Autorin? Frau Levermann hat mehrere Jahre einen Fonds bei der DWS betreut, verfügt also über einige praktischen Erfahrung.
Auf welches Problem antwortet das Buch? Wie fange ich an? Mir ist bisher kein Buch bekannt, dass die einzelnen Kriterin so konkret beschreibt s. Buffettissimo
Regt das Buch zu weiterführenden Fragestellungen an? Hat man das hier beschriebene Modell einmal aufgebaut, lässt es sich natürlich um beliebige Kennzahlen erweitern.
Eigene Stellungnahme
Welche Fragen bleiben offen? Funktioniert das Modell?
Wo liegen die Grenzen des Buches? Viel Zeit und Disziplin sind notwendig.
Dabei fiel mir dieser Spruch ein: „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.”
Fazit: Das Buch ist eine gewinnbringende Investition, insbesondere für Anfänger und leicht fortgeschrittene Anleger, die hier mit Sicherheit viele Hinweise finden, die sie sofort in die Praxis umsetzen können.
Zusammenfassung grundlegender Kennzahlen
Bruttoergebnis (Bruttogewinn) = Umsatz – Materialkosten
Betriebsergebnis (EBITDA) = Umsatz – Materialkosten –Strom – Miete – Personal
(ohne Abschreibung und Finanzierung)
Operatives Vorsteuerergebnis – Vorsteuerergebnis – Jahresüberschuß
Betriebsergebnis
– Abschreibungen
= Operatives Vorsteuerergebnis (EBIT)
– Zinsen
= Vorsteuerergebnis
– Steuern
= Jahresüberschuss (Nettoergebnis)
Margen
Bruttomarge = Bruttoergebnis / Umsatz * 100%
RoE (Eigenkapitalrendite) = JÜ / Eigenkapital
15% mittel, über 20% gut
vor Steuern, wg. internationale Vergleiche
Verschuldungsgrad = FK / EK
Eigenkapitalquote = EK / Bilanzsumme
nicht unter 15%
Kapitalrendite (RoA) = JÜ / Bilanzsumme
RoIC (operative Kapitalrendite) = EBIT / (Sachanlagen + Vorräte) zum Betrieb nötiges Kapital
Liquidität Grad 1: liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten
Liquidität Grad 2: (Umlaufvermögen – Vorräte) / kurzfristige Verbindlichkeiten
> 1
Liquidität Grad 3: Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten
>2
Altman’s Z Score
1,2A+1,4B+3,3C+0,6D+0,999E
A=(Umlaufvermögen-kurzfristige Verb.)/Bilanzsumme
B= einbehaltene Gewinne/Bilanzsumme
C=EBIT/Bilanzsumme
D=Marktkapitalisierung / Verbindlichkeiten
E=Umsatz/Bilanzsumme
Cashflow (Cashburn)
Betriebsgewinn
– Kreditzahlungen
= operativer Cashflow
– Zinsen
– Steuern
= Netto-Cashflow
KGV = Kurs/Gewinn
wenn man in diese Aktie investiert, hat man nach x Jahren sein Einsatzkapital wieder raus
Marktkapitalisierung = Zahl der Aktien * Kurs
Momentum = Rückenwind = relative Stärke
läuft eine Aktie stetig nach oben, hat sie ein positives, gutes Momentum
Grahams Zahl = UV-Verbindlichkeiten
Kauf einer Aktie, wenn Marktkapitalisierung < Grahams Zahl
2 Jahre liegen lassen
KCF = Cashflow/Gewinn
Ifo Index
Hilfsmittel, den Verlauf deutscher Standardaktien vorherzusagen (DAX)
Kursreaktion auf Quartalszahlen
Reaktion der Aktie relativ zum Gesamtmarkt am Tag der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen.
Reversal Strategie
long: kaufe am Monatsanfang die 5 schlechtesten DAX Aktien des Vormonats
short: verkaufe am Monatsanfang die 5 besten DAX des Vormonats
Dreimonatsperformance
– jeden Monat Aktien nach Performance sortieren und einen Rang vergeben
– dann aus drei Monaten den Durchschnitt bilden und nur Aktien kaufen, deren Durchschnitt größer als 20 ist
Der Ankereffekt
Die erstgenannte Zahl wirkt als Anker, an dem die nächste Zahl unbewusst und völlig unbemerkt ausgerichtet wird.
Und sonst
Die Auswahl von Aktien mit dem besten Kursmomentum über 6 und 12 Monate liefert Überrenditen
Bei Small- und Mid-Caps gibt es viel länger anhaltende Trends.
Ein sauberer Aufwärtstrend ist bei Small- und Mid-Caps immer ein Pluspunkt zum Investieren.
Vertrauen Sie auf Strategien, die Ihnen die besten Aktien aus einem gewählten Aktienuniversum herausfiltern, so dass Sie relativ dazu eine überdurchschnittliche Renditen erzielen.
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