Der entspannte Weg zum Reichtum von Susan Levermann

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Inhaltlicher Überblick

Das Buch ist vor über einem Jahr im Verlag Hanser Wirtschaft (Auflage 1, 4. März 2010) erschienen. Ein „unterhaltsames“ Sachbuch, da die trockenen Fakten anhand eines durchgängigen Fallbeispiels veranschaulicht werden. Dies macht das Buch durchaus spannend und leicht lesbar.
Für welches Publikum ist es geschrieben? Die breitere Schicht der Aktien-Interessierten, vor allem aber Aktien-Einsteiger mit der Zielsetzung, grundlegende Fundamentalkennzahlen zu vermitteln.
Susan Levermann
Ergebnis: Erfolg an der Börse setzt ein grundlegendes Verständis der wichtigsten Kennzahlen voraus, ebenso wie einen hohen Zeiteinsatz und Disziplin, um erfolgreich nach vordefinierten Regeln zu handeln.

Kontextualisierung

Was ist neu an diesem Buch? Das Buch liefert nicht nur einzelne Aktien-Kennzahlen, sondern auch ein darauf basierendes Trading-Modell, was sich – ich möchte nicht sagen leicht – aber sehr gut nachbauen lässt.

Aus welcher Perspektive argumentiert die Autorin? Frau Levermann hat mehrere Jahre einen Fonds bei der DWS betreut, verfügt also über einige praktischen Erfahrung.

Auf welches Problem antwortet das Buch? Wie fange ich an? Mir ist bisher kein Buch bekannt, dass die einzelnen Kriterin so konkret beschreibt s. Buffettissimo

Regt das Buch zu weiterführenden Fragestellungen an? Hat man das hier beschriebene Modell einmal aufgebaut, lässt es sich natürlich um beliebige Kennzahlen erweitern.

Eigene Stellungnahme

Welche Fragen bleiben offen? Funktioniert das Modell?

Wo liegen die Grenzen des Buches? Viel Zeit und Disziplin sind notwendig.

Dabei fiel mir dieser Spruch ein: „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.”

Fazit: Das Buch ist eine gewinnbringende Investition, insbesondere für Anfänger und leicht fortgeschrittene Anleger, die hier mit Sicherheit viele Hinweise finden, die sie sofort in die Praxis umsetzen können.

Zusammenfassung grundlegender Kennzahlen

Bruttoergebnis (Bruttogewinn) = Umsatz – Materialkosten

Betriebsergebnis (EBITDA) = Umsatz – Materialkosten –Strom – Miete – Personal

(ohne Abschreibung und Finanzierung)

Operatives Vorsteuerergebnis – Vorsteuerergebnis – Jahresüberschuß

Betriebsergebnis

– Abschreibungen

= Operatives Vorsteuerergebnis (EBIT)

– Zinsen

= Vorsteuerergebnis

– Steuern

= Jahresüberschuss (Nettoergebnis)

Margen

Bruttomarge = Bruttoergebnis / Umsatz * 100%

RoE (Eigenkapitalrendite) = JÜ / Eigenkapital

15% mittel, über 20% gut

vor Steuern, wg. internationale Vergleiche

Verschuldungsgrad = FK / EK

Eigenkapitalquote = EK / Bilanzsumme

nicht unter 15%

Kapitalrendite (RoA) = JÜ / Bilanzsumme

RoIC (operative Kapitalrendite) = EBIT / (Sachanlagen + Vorräte) zum Betrieb nötiges Kapital

Liquidität Grad 1: liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität Grad 2: (Umlaufvermögen – Vorräte) / kurzfristige Verbindlichkeiten

> 1

Liquidität Grad 3: Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten

>2

Altman’s Z Score

1,2A+1,4B+3,3C+0,6D+0,999E

A=(Umlaufvermögen-kurzfristige Verb.)/Bilanzsumme

B= einbehaltene Gewinne/Bilanzsumme

C=EBIT/Bilanzsumme

D=Marktkapitalisierung / Verbindlichkeiten

E=Umsatz/Bilanzsumme

Cashflow (Cashburn)

Betriebsgewinn

– Kreditzahlungen

= operativer Cashflow

– Zinsen

– Steuern

= Netto-Cashflow

KGV = Kurs/Gewinn

wenn man in diese Aktie investiert, hat man nach x Jahren sein Einsatzkapital wieder raus

Marktkapitalisierung = Zahl der Aktien * Kurs

Momentum = Rückenwind = relative Stärke

läuft eine Aktie stetig nach oben, hat sie ein positives, gutes Momentum

Grahams Zahl = UV-Verbindlichkeiten

Kauf einer Aktie, wenn Marktkapitalisierung < Grahams Zahl

2 Jahre liegen lassen

KCF = Cashflow/Gewinn

Ifo Index

Hilfsmittel, den Verlauf deutscher Standardaktien vorherzusagen (DAX)

Kursreaktion auf Quartalszahlen

Reaktion der Aktie relativ zum Gesamtmarkt am Tag der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen.

Reversal Strategie

long: kaufe am Monatsanfang die 5 schlechtesten DAX Aktien des Vormonats

short: verkaufe am Monatsanfang die 5 besten DAX des Vormonats

Dreimonatsperformance

– jeden Monat Aktien nach Performance sortieren und einen Rang vergeben

– dann aus drei Monaten den Durchschnitt bilden und nur Aktien kaufen, deren Durchschnitt größer als 20 ist

Der Ankereffekt

Die erstgenannte Zahl wirkt als Anker, an dem die nächste Zahl unbewusst und völlig unbemerkt ausgerichtet wird.

Und sonst

Die Auswahl von Aktien mit dem besten Kursmomentum über 6 und 12 Monate liefert Überrenditen

Bei Small- und Mid-Caps gibt es viel länger anhaltende Trends.

Ein sauberer Aufwärtstrend ist bei Small- und Mid-Caps immer ein Pluspunkt zum Investieren.

Vertrauen Sie auf Strategien, die Ihnen die besten Aktien aus einem gewählten Aktienuniversum herausfiltern, so dass Sie relativ dazu eine überdurchschnittliche Renditen erzielen.

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Kommentare

6 Antworten zu „Der entspannte Weg zum Reichtum von Susan Levermann“

  1. Avatar von Schlüsselkind

    Ich habe das Buch auch gelesen, als es neu rausgekommen ist und es sind sicherlich einige gute Ansätze dabei, die auch mit historischen Daten dargestellt werden.

  2. Avatar von Norbert

    Vielen Dank für diese ausführliche Rezension. Ich habe das Buch schon mehrmals in der Buchhandlung gesehen, konnte mich aber nicht entscheiden es zu kaufen. Jetzt bin ich überzeugt, dass es sich lohnt es zu lesen 🙂

  3. Avatar von Andrea

    @Schlüsselkind
    Besonders gefällt mir an dem Anlagemodell, dass die benötigten Daten wirklich für jeden einfach zu finden sind und das Modell somit nachgebildet werden kann. In dem Buch wird das Modell mit Daten aus 2009 unterlegt, da gab es natürlich noch einige Kaufempfehlungen mehr als jetzt Ende 2011:-)
    @Norbert
    Im Gegensatz zu z.B. einem Buch von oder über Warren Buffett ist dieses Investment-Modell tatsächlich für jeden Kleinanleger nachzubilden. Das hat mir sehr gut gefallen.

  4. Avatar von Markos

    Vielen Dank für die Buch Rezension. Ich habe dazu schon einige Rezensionen bei Amazon gelesen. Definitiv ist das Buch etwas für Börsen Einsteiger.

  5. Avatar von Franki

    Das Buch ist ja ganz interessant!
    Ich kenne jemanden, der mit Gold, Währungen und Aktien und einer eigenen Trading Strategie sehr viel Geld verdient.
    Er hat da sehr lange herumprobiert und irgendwann den Dreh herausgefunden… Und jetzt klappt es!
    Oft ist es doch so, dass viele denken, man kann mit den Punkten die du genannt hast auch sehr schnell reich werden, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann.
    ABER viele vergessen, dass so wie es bei meinem Kumpel es auch war, man erst mal viel ausprobieren muss, bis es wirklch klappt!

  6. Avatar von Andrea

    Aus meiner Sicht ist es nicht das Ziel des Buches die Universal-Stragie zu vermitteln, mit der man ganz schnell reich wird. Ziel soll sein, sich aus einem Aktienkorb wie z.B. dem DAX mittels einiger Kennzahlen diejenigen Aktien rauszufiltern, die eine überdurchschnittliche Performance versprechen, so dass man am Ende des Jahres eine bessere Performance erreicht, als wenn man einfach nur einen DAX ETF gekauft hätte. Das bedeutet dann aber u.U. auch “nur” eine Rendite von vielleicht 7% pro Jahr und nicht 100%.
    Ganz sicher hast du recht mit deinem Hinweis, dass man erstmal viel Arbeit in seine Trading Strategie investieren muss und ggf. auch Geld, wenn man diverse Seminare besucht. Ich habe das im Buch beschriebene Modell inzwischen in Excel nachgebaut und das hat mich schon ein paar Wochen Arbeit gekostet. Aber wenn es mal soweit steht, ist es schon spannend damit zu experimentieren.

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