Investiere innerhalb klar definierter Grenzen und erinnere dich immer wieder daran
Auslöser für diesen Beitrag ist ein Kommentar zu meinem Portfolio:
Ich würde jetzt mehr in Aktien gehen.
Kurz und in der derzeitigen Situation durchaus zutreffend, wenn man mit einer weiteren Erholung der Aktienmärkte rechnet und die Jahresend-Rallye nicht verpassen möchte. Der Kommentar hat mich dazu veranlasst, mir meine Regeln der Geldanlage mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Das festlegen und überprüfen grundlegender Regeln für die eigenen Investments halte ich für sehr wichtig, egal, ob man gerade in das Thema Geldanlage einsteigt, oder schon lange im Geschäft ist.
9 einfache Regeln, die man bei Anlageentscheidungen unbedingt berücksichtigen sollte
1. Investiere mit einem bestimmten Ziel
Investieren, um Geld zu machen, ist nicht das primäre Ziel. Nur mit einem konkreten Ziel kann man auch ein wirklich passendes Investments auswählen.
2. Bestimme deine Risikotoleranz
Man sollte sich gut überlegen, Verluste welcher Höhe man verkraften kann. Riskiere nicht mehr, als du dir leisten kannst zu verlieren.
3. Wie ist der Zeithorizont?
Der Zeithorizont beeinflusst ebenfalls die Risikobereitschaft. Bei einem Anlagehorizont von 10 Jahren oder mehr könnte man ein höheres Risiko eingehen, je nach persönlicher Risikoneigung.
4. Vermeide Investments mit großen Versprechen
If it’s too good to be true, then it probably is.
Gewinne macht man selten über Nacht. Zudem geht erfolgreiche Geldanlage in der Regel mit einigen Anstrengungen einher.
5. Diversifiziere
“Don’t put all your eggs in one basket”
Streue deine Investments über verschieden Anlageklassen und Investmentarten. Das reduziert das Risiko und generiert stabile Erträge aus dem Portfolio.
6. Kontenpflege
Mit einem langfristigen Anlagehorizont muss man nicht täglich seine Konten prüfen und umschichten. Andererseits sollte man natürlich schon regelmäßig (z.B. jedes Quartal) seine Konten checken und ggf. notwendige Anpassungen vornehmen. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, muss man prüfen, ob das Investment Portfolio entsprechend verändert werden sollte.
7. Schichte regelmäßig um
Wenn sich die Investmentverteilung im Laufe der Zeit durch Zukäufe verändert, sollte man die ursprünglichen Relationen in bestimmten Zeitabständen wieder herstellen (z.B. 65% Aktien und 35% Anleihen). Ein guter Turnus könnte hier einmal im Jahr sein.
8. Erinnere dich immer wieder an deine Ziele
Der größte Fehler ist, sich von kurzfristigen Bewegungen des Aktienmarktes beeinflussen zu lassen und so von seinen ursprünglichen Zielen abzuweichen.
Daher sollte man sich immer wieder den Anlagezweck vor Augen führen und nicht emotional handeln. Ansonsten endet man schnell in einem kaufe teuer – verkaufe billig-Szenario, das Gegenteil von dem, was man eigentlich will.
9. Informiere dich
Diese Grundsätze zu verinnerlichen hilft auf jeden Fall dabei, die eigenen Geldanlageziele zu erreichen. Außerdem findet man im Internet inzwischen massenhaft gute (und natürlich auch weniger gute) Blogs und Webseite mit Gratis-Informationen über das Thema persönliche Finanzen und Geldanlage. Diese Informationen kann man nutzen, um die persönliche Geldanlage zu optimieren. Man sollte bei der fülle an Tipps nur immer die eigenen Rahmenbedingungen berücksichtigen und nicht jedem zwei oder gar dreistelligen prozentualem Renditeversprechen hinterher jagen.
Abschließend möchte ich noch mal die Fahne hochhalten für Tagesgeld- und Festgeldkonten. Warum sollen 3% Zinsen p.a. (und zukünftig vielleicht auch mal wieder etwas mehr) auf 100% meines Kapitals schlecht sein?
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