Insolvenz der LOGINET3 AG (ehem. PONAXIS AG)

Über das Vermögen der loginet3 AG aus Buchholz in der Nordheide wurde das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Rechtsanwalt Frank Dreyer bestellt.

Loginet3
Die Ponaxis AG / loginet3 AG hatte 2005 und 2008 Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Gesamtnennwert von 35 Millionen Euro herausgegeben. Die meisten Wertpapiere waren damals über das inzwischen insolvente Wertpapierhaus Accessio AG aus Itzehoe (ehem. Driver & Bengsch) vermittelt worden. Beide Unternehmen haben übrigens gerne mal ihren Namen geändert. Die Ponaxis AG wurde 2010 in loginet3 AG umbenannt.

Die Ponaxis / loginet3 – Anleihen

Das Unternehmen hatte 2005 Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Nennwert in Höhe von Euro 5 Mio. (WKN A0EUCD) und 2008 Inhaber-Teilschuldverschreibungen mit einem Nennwert in Höhe von bis zu Euro 30 Mio. (WKN A0XXW3) emittiert. Offensichtlich ist das Unternehmen nun offiziell zahlungsunfähig und die Anleihen werden nicht mehr bedient. Als Anleger kann man mit einem erheblichen Verlust rechnen. Schaut man sich als Beispiel den Kursverlauf der 2005er-Anleihe an, kommt das nicht ganz überraschend.
loginet3 anleihe
Eine Finanzberichterstattung erfolgte auch bereits seit mehreren Jahren nicht mehr. Bereits 2009 verließ die Ponaxis AG den geregelten Markt.
Die Anleihegläubiger hatten 2009 und 2010 auf der Gläubigerversammlungen auf einen Teil ihrer Zinsen verzichtet und einer Stundung der Zinszahlungen zugestimmt. Zudem wurde die Endfälligkeit der Anleihen um ein Jahr verlängert. Mit dem Geld sollten die Tochterunternehmen der loginet3 AG, die intelis AG und die Arrivo Marketing GmbH & Co. KG mit einer Beteiligungsquote von ca. 83,5 % und die 100 %ige Tochter HDM Handels GmbH weiter entwickelt werden. Diese Ziele wurden verfehlt. Die intelis AG, die Arrivo Sales GmbH und die Arrivo Marketing GmbH & Co. KG haben 2010 Insolvenzanträge gestellt. 2011 geriet zudem die HDM Handels GmbH in die Krise; nach den Informationen der loginet3 AG konnte die Insolvenz nur noch durch die Veräußerung des gesamten Warenbestandes abgewendet werden. Die Beteiligungn an der intelis AG und an der HDM Handels GmbH wurden 2011 veräußert.
Im Juli 2012 sollte danach wieder eine Zinszahlung erfolgen.

Das Insolvenzantragsverfahren

Das Amtsgericht Tostedt hat am 21.03.2012 um 12.00 Uhr im Insolvenzantragsverfahren der Ponaxis AG (jetzt: loginet3 AG) die vorläufige Verwaltung des Vermögens angeordnet (22 IN 54/12). Der Hamburger Rechtsanwalt Frank Dreyer wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Die loginet3 AG darf jetzt nur noch mit der Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters Verfügungen durchführen.
Jetzt bleibt einem als Anleger nur, die Forderungen zur Insolvenztabelle anzumelden, sobald das Verfahren eröffnet wird.


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